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Übersicht Newsletter der DRK-Wohlfahrt.

Newsletter
Kinderhilfe
Newsletter Kinderhilfe Juni 2015
DRK-Generalsekretariat
Bereich Jugend und Wohlfahrtspflege
Inhalt

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Liebe Leser_innen,

im Juni-Newsletter der DRK Kinderhilfe finden Sie Aktuelles aus von der Bundesebene sowie Hinweise zu Veranstaltungen und auf Literatur. Die Meldungen zum Kinderschutz finden Sie im ebenfalls im Juni erschienenen Newsletter "Kinder- und Jugendschutz", für den Sie sich ebenfalls auf unserer Website anmelden können.

Einen schönen und entspannten Sommer wünscht Ihnen

Sabine Urban
Referentin Kinderhilfe/Kindertagesbetreuung

 DRK intern

Die Welt gehört in Kinderhände!*

Am 1.6. wurde der internationale Kindertag begangen. Der Tag geht zurück auf die Weltkonferenz für das Wohlergehen der Kinder im August 1925. Dort wurde die Genfer Erklärung zum Schutz der Kinder verabschiedet. Im Anschluss an die Konferenz führten viele Regierungen einen Kindertag ein, der aber nicht immer am 1.6. begangen wird.

Das Deutsche Rote Kreuz stellt das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Dazu gehört auch, sich für die Bekanntmachung und Umsetzung der Kinderrechte stark zu machen. Aus dem Kinderreport 2015 des Deutschen Kinderhilfswerkes wissen wir, dass nur 4 Prozent der Kinder in Deutschland die Kinderrechte genau kennen und 19 Prozent der Kinder darüber ungefähr Bescheid wissen. Aus diesem Grund informiert das Team der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe ganz aktuell in seinem Projekt "Die Rechte der Kinder - wir fragen nach!" über jeden Artikel der UN-Kinderrechtskonvention, in dem es Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem DRK dazu befragt. Schauen Sie sich hier die einzelnen Beiträge an und lassen Sie sich für Ihre Arbeit zu den Kinderrechten inspirieren!

An die Politik gerichtet fordert das DRK, ein Kindermainstreaming einzuführen. Es ist notwendig "Politik, die Kinder betrifft, und Angebote für Kinder systematisch auf die Einhaltung des Diskriminierungsverbotes, des Kindeswohlvorrangs und des Beteiligungsgebots zu überprüfen", erläutert Frau Dr. Skutta (Teamleiterin des Teams Kinder-, Jugend- und Familienhilfe) in ihrem Beitrag im Sonderheft FORUM Jugendhilfe zum 25jährigen Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention. Den gesamten Artikel finden Sie in unseren Veröffentlichungen.

*"Die Welt gehört in Kinderhände" ist eine Textzeile aus dem Lied "Kinder an die Macht" von Herbert Grönemeyer

Hauptaufgabenfeld Kindertagesbetreuung - neue Projektleitung

Seit dem 1.6.2015 nimmt Frau Djamila Younis die Aufgabe als Projektleiterin Profilbildung und Qualitätsentwicklung in der DRK-Kinder-, Jugend- und Familienhilfe wahr. Sie hat damit die Nachfolge von Frau Wever angetreten. Frau Younis ist Ihnen vielleicht bereits durch ihre Arbeit als Projektkoordinatorin im Projekt "Stark für Erfolg - Begleitung von Kind und Familie bei Bildungsübergängen" im Team Kinder-, Jugend- und Familienhilfe bekannt und bringt für die Aufgabe vielfältige Kompetenzen und Erfahrungen mit.

Frau Younis und ich freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen im Hauptaufgabenfeld Kindertagesbetreuung."

Ihre Kontaktdaten: Tel.: 030/85404-822, E-Mail: YounisD@DRK.de.

Vorankündigung: Grundkurs "Kinderschutz in DRK-Kindertageseinrichtungen" 2016

Vom 25.-29. April 2016 wird das DRK Generalsekretariat e.V. wieder einen Grundkurs "Kinderschutz in DRK-Kindertageseinrichtungen", diesmal im Raum Nordrhein-Westfalen anbieten. Der genaue Ort wird noch bekannt gegeben.

Der Grundkurs richtet sich an: pädagogische Fachkräfte, Leitungskräfte, Fachberater_innen, Fachkräfte in kooperierenden Grundschulen

Inhalte des Grundkurses sind:

Kinderschutz - eine ethische und gesetzliche Verpflichtung, ein Spagat zwischen Elternrecht und Kindeswohl, Auseinandersetzung mit den Kinderschutzkategorien, Bindungstheorie und Bezug zum Kinderschutz, Resilienzforschung, Rechtliche Grundlagen des Kinderschutzes, Prävention, Erziehungshaltung, Partizipation von Kindern, Elternrecht, Netzwerke, Intervention, Kinderschutz als Qualitätsstandard von DRK- Kindertageseinrichtungen

Wir bitten interessierte Fachkräfte diesen Termin vorzumerken. Die Ausschreibung erfolgt im Herbst 2015.

Expertendialog der AG "Frühe Bildung weiterentwickeln und Finanzierung sicherstellen"

Der Expertendialog von Verbänden, Gewerkschaften, Elternvertretungen, Ländern und kommunalen Vertreter_innen berät gemeinsam mit dem BMFSFJ, wie das auf der Jugend- und Familienministerkonferenz gemeinsam verabschiedete Communiqué umgesetzt werden kann. Im Mittelpunkt des Treffens am 21. Mai standen dabei das Thema Qualifizierte Fachkräfte. Das Communiqué trifft zusammengefasst hierzu folgende Aussagen:

Das  Berufsfeld muss attraktiv für Bewerber_innen sein.
Die Ausbildung muss entsprechend der hohen Anforderungen optimiert werden.
Die Kita ist als Lernort Praxis zu stärken.
Es braucht teamorientierte und prozessbegleitende Fort- und Weiterbildung.
Im Sinne von Inklusion benötigen wir mehr Multiprofessionelle Teams.
Der wachsenden Rolle von Fachberatung muss in angemessener Form Rechnung getragen werden.
Gesundheitliche Präventionsmaßnahmen sind Trägeraufgabe.

In der zweistündigen Sitzung wurden zunächst zwei Studien vorgestellt, die im Auftrag des BMFSFJ die Themenfelder näher untersuchen und Forderungen aus wissenschaftlicher Sicht aufstellen.

Die Expertise "Kompetenzen früh-/kindheitspädagogischer Fachkräfte im Spannungsfeld von normativen Vorgaben und Praxis", vorgestellt von Prof. Dr. Dörte Weltzien,  macht auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen auf die Lücke zwischen theoretisch formulierten Anforderungen und realisierter Handlungspraxis aufmerksam. Hierzu gibt es aktuell wenig empirische Befunde. Die Wissenschaftler_innen leiten aus ihren Untersuchungen einen Basiskompetenzkatalog ab, den sie mit den Curricula der Fach- und Hochschulen abgeglichen haben. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Curricula die Voraussetzungen erfüllen, um die notwendigen Basiskompetenzen zu erlangen. Allerdings müssen die Absolvent_innen das erworbene Wissen auch in der Praxis einsetzen können. Hierfür benötigt es weitergehende Voraussetzungen, wie z.B. eine stärkere Beachtung und Förderung der Qualitätspotentiale in den Teams durch kompetenzorientierte und langfristig ausgelegte Organisations- und Personalentwicklungsmodelle. Aus den Untersuchungen wird zudem deutlich, dass die Ausbildung zur Kinderpfleger_in/Sozialassisten_in nicht auf die geforderten Basiskompetenzen vorbereitet. Auch die Verbesserung der Rahmenbedingungen (FK-Kind-Schlüssel, mittelbare päd. Arbeitszeit, Vergütung) werden als Voraussetzung für einen gelingenden Lückenschluss zwischen theoretisch erworbenen Kompetenzen und der Umsetzung in der Praxis beschrieben.

Die kürzlich in dem Buch "Qualität für alle" veröffentlichte Expertise "Fachberatung - eine strukturelle Voraussetzung für eine hochwertige Qualität in der Kindertagesbetreuung" wurde von Dr. Christa Preissing vorgestellt. Die Expertise verfolgt im Wesentlichen drei Fragestellungen: Welche Bedeutung hat Fachberatung für das System der Kindertageseinrichtungen und was folgt daraus für ihre Ausgestaltung? Was lässt sich über ihre Realität aussagen? Gibt es Umstände die verändert werden müssten? Durch welche Maßnahmen könnte eine Verbesserung erreicht werden? Aus den Ergebnissen wurden acht Empfehlungen abgeleitet, wie z.B. die rechtliche Absicherung von FB für Kitas, analog der Kindertagespflege und die bedarfsgerechte Ausstattung mit FB.

Die Ergebnisse beider Studien wurden jeweils nach der Präsentation aus den verschiedenen Perspektiven diskutiert und mit Empfehlungen für die AG hinterlegt. Zum Thema qualifizierte Fachkräfte wurden seitens des DRK folgende Forderungen aus dem Positionspapier "Qualität in Kindertageseinrichtungen" abgeleitet:
Langfristig am Fachkräftegebot für pädagogisches Personal festhalten. Länderübergreifende Standards und Curricula für die Ausbildung und Qualifizierung des pädagogischen Personals.  
Gegenseitige Anerkennung berufsqualifizierender Abschlüsse (über Ländergrenzern). 
Gesellschaftliche Anerkennung verbessern und leistungsgerechte Vergütungsstruktur entwickeln.
Anforderungen an Kompetenzen und Qualifizierung der Fachberatung transparent machen.
Auseinandersetzung mit den verschiedenen Definitionen und der Qualifizierung. Bundes- und landesgesetzliche Verankerung von Fachberatung, d.h. Definition und Finanzierung

Nach dem Expertendialog fand die Sitzung der gemeinsame AG "Frühe Bildung weiterentwickeln und Finanzierung sicherstellen" der Länder statt. Am 16.06. wird die nächste Sitzung zum Handlungefeld "Stärkung der Leitung" stattfinden. Ende 2016 soll ein Bericht der AG vorgelegt werden, der Empfehlungen für die Weiterentwicklung und Finanzierung der Kindertagesbetreuung vorlegt. Wirklich spannend wird es, wenn es in späteren Terminen (vorauss. erst 2016) um die Finanzierungsfrage geht. Wir als Verbände bekommen aktuell keine konkreten Ergebnisse der jeweiligen Länderberatungen im Anschluss zu dem Expertendialog rückgemeldet. Es gibt eine kurze und wenig aussagekräftige Zusammenfassung des vorangegangenen Treffens am Beginn der Sitzung. Sollte jeweils auf Länderebene über den Prozess informiert werden, würde ich mich sehr über Rückmeldungen freuen.

Programmbeirat "Lernort Praxis"

Mit "Lernort Praxis" fördert der Bund die Qualität der praktischen Ausbildungsphasen in den Kitas. In drei Schwerpunkten werden bis ende 2016 75 Projektstandorte in 7 Bundesländern gefördert, die in Zusammenarbeit mit dem Lernort Schule die Praxisphasen in den Einrichtungen der Kindertagesbetreuung qualifizieren. Die Standorte bekommen dafür mind. 1/2 Stelle als Praxismentor_in refinanziert, die das Projekt durchführen und koordinieren soll. Folgende 3 Schwerpunkte gibt es im Lernort Praxis:
Schwerpunkt 1: Qualifizierung im Bereich Praxisanleitung und Anleitungskonzeptionen
Schwerpunkt 2: Verstärkung der Kooperation der Lernorte
Schwerpunkt 3: Erschließung und Bindung bisher unterrepräsentierter Personengruppen als Fachkräfte

Das DRK ist mit zwei Projektstandorten in Sachsen an der Umsetzung zum Schwerpunkt 2 und 3 beteiligt. Die DRK-Kita Marienallee in Dresden arbeitet in Kooperation mit dem DRK Bildungswerk Sachsen gGmbH mit einem gemeinsamen Praxisklassenzimmer in der Kita (Schwerpunkt 2). Der DRK Aue-Schwarzenberg gemeinnützige GmbH arbeitet mit 3 Kindertageseinrichtungen im Projektverbund an Schwerpunkt 3.

Im Beirat des Bundesprogramms, in dem ich das DRK vertrete, wurde in der 4. Sitzung der Schwerpunkt 1 und die Erstellung von Anleitungskonzeptionen fokussiert. Der Standort des Diakonischen Werkes in Leipzig stellte seine Arbeit im Projektverbund dar. 7 Kitas arbeiten mit 15 Fachschulen zusammen und betreuen knapp 50 Menschen pro Halbjahr als Praktikant_innen in den Einrichtungen. Das Spektrum reicht dabei von Schnupperpraktika bis hin zu Praktika in der Vollzeit oder Kitatätigkeitsbegleiteten Ausbildung. Ziel sei es das Anleitungskonzept für die Vielfalt der anzuleitenden Personen zu qualifizieren und die Kita als Lernort im stärken. Die Praxismentorin berichtete über ihre Funktion und Aufgabe der Koordination sowie der Beratung von Leitungskräften und Praxisanleiter_innen in den Kita-Gruppen. In der Beiratsdiskussion wurde darüber diskutiert, wo die Aufgabe der Praxismentorin im Programm am besten anzusiedeln sei. Die 75 Standorte im Projekt haben dafür 75 zum Teil sehr unterschiedliche Lösungen gefunden. Diese reichten von Fachberatung über Leitung und pädagogische Fachkraft bis hin zu Ansiedlung auf Trägerebene, mit vielen Zwischenstufen und Verquickungen in den Stellenaufteilungen. Um die von den Praxismentor_innen übernommene Aufgabe nachhaltig zu verankern müsste die Kita als Lernort Praxis auch in den Ländergesetzen anerkannt und entsprechende Kontingente für die Praxisbegleitung von Praktikant_innen in der mittelbaren pädagogischen Arbeitszeit einberechnet werden. Die Korrdinationsfunktion und die Kooperation it den Fachschulen müsste bei größeren Trägern in der Personalplanung und -Entwicklung angesiedelt sein. Die Ansiedlung bei Fachberatung war im der Beiratsdiskussion umstritten. Das Aufgabenprofil von Fachberatung sei bisher dafür zu heterogen. Diese Möglichkeit wurde auch nur als sinnvoll erachtet, so die Fachberatung keine Dienst- und Fachaufsicht hat. Dies nur ein beleuchteter Diskussionsstrang.

Weiterhin wurden folgende Themen angesprochen:

- Qualifizierung der Begleitung von Praxisphasen am Lernort Schule

- um ein gemeinsames Praxisverständnis zu entwickeln braucht es für beide Seiten Ressourcen

- Die Kita als Lernort für die Praxis zu begreifen, trägt in den Einrichtungen auch zur Qualitätsentwicklung bei, da die päd. Praxis kontinuierlich mit neuen Impulsen hinterfragt werden muss. Wie können die Ergebnisse des Programmes in die Qualitätsdebatte einfließen?

Im zweiten Teil der Sitzung wurde dem Beirat die Auswertung der in den Regionalkonferenzen 2014 durchgeführten Weltencafès vorgestellt. Die Materialien zu den Regionalkonferenzen und sicher in Kürze auch die Auswertung ist auf der Website zu finden.

Sind Tablets die neuen Bilderbücher und ab wann sind Smartphones in Kindertageseinrichtungen erlaubt?

Medien spielen im Alltag von Kindern eine große Rolle, auch Mädchen und Jungen im Vorschulalter wachsen keineswegs medienfern auf. Wer hat nicht schon die "medienkompetenten" Kleinkinder beim Bilder anschauen durch wischen übers Tablet oder Smartphone bewundert? Mit Erschrecken stellen Erwachsene dann fest, wie der digitale Fortschritt an ihnen vorbei zischt und Kinder sofort die Funktionsweisen der neuesten Technik zu begreifen scheinen. Beruhigend: Der Alltag der Zwei- bis Fünfjährigen Kinder wird vom Spielen (mindestens einmal pro Woche drinnen: 99%, draußen: 93%) bestimmt. Bei der Mediennutzung von Zwei- bis Fünfjährigen spielen besonders das Fernsehen und (Bilder-)Bücher eine zentrale Rolle. Fast die Hälfte der Kinder dieser Altersgruppe (44 %) sieht allerdings jeden oder fast jeden Tag fern, 43 Prozent beschäftigen sich (fast) täglich mit einem Buch. Im Altersverlauf zeigt sich eine deutliche Verschiebung der Präferenzen: Während für die Mehrheit der Zwei- bis Dreijährigen Bücher unverzichtbar sind, ist für die Vier- und Fünfjährigen das Fernsehen das wichtigste Medium.

Das Mediennutzungsverhalten von Zwei- bis Fünfjährigen Kindern untersucht die sogenannte MiniKIM Studie 2014, die hier abrufbar ist. 

Im Vergleich zur MiniKIM 2012 ist jedoch die Ausstattungsrate von Haushalten der Familien mit Smartphones um 17% sowie Tablets um 8% gestiegen. Die Kinder selbst besitzen zwar selten solche Mediengeräte, sieht aber seine Eltern bei der Nutzung oder nutzt sie unter Aufsicht und gemeinsam mit ihren Eltern. Bei der Entwicklung eines kompetenten Medienumgangs der Kinder spielt das von den Eltern (respektive Erwachsene) Vorgelebte eine zentrale Rolle. Drei von fünf Eltern sind in einer sozialen Community angemeldet und posten zu 41% auch Informationen über Erlebnisse oder Aktivitäten des Kindes. Wenngleich diese Informationen von den meisten Communitiy-Nutzer_innen so eingestellt werden, dass nur die "befreundeten" Kontakte diese Posts einsehen können, ist es nicht unbedenklich. Vielen ist dabei nicht bewusst, dass Dritte daraus u.a. Rückschlüsse auf den Namen des Kindes, Wohnort Tagesablauf, Freizeitgestaltung ziehen können.

Auch in den Kindertageseinrichtungen verändert sich die Mediennutzung. Kassetten- und CD-Spieler für die Nutzung von Kindern selbst sind auf dem absteigenden Ast, während andere Medien wie zum Beispiel DVD Player, Fernseher und Digitalkameras zunehmen. 13% der Kinder können in der Einrichtung einen PC nutzen, bei 7% ist auch ein Internetzugang eingerichtet.

Aber auch Eltern bringen ihre Medien mit in die Kita, nicht immer zur Freude von Kindern und Fachkräften. Zum Beispiel Eltern, die in Abhol- oder Bringsituationen ihrem Mobiltelefon größere Aufmerksamkeit schenken, als ihrem Kind. In Kassel hat dies im letzten Jahr sogar bis zum Handy-Verbot geführt. Mit Eltern ins fachliche Gespräch darüber zu kommen und gemeinsam Regeln aufstellen ist natürlich die deutlich charmantere Variante.

Insbesondere in Altersübergreifenden Einrichtungen, die auch einen Hortbereich haben kommt es aber auch immer wieder zu ganz anderen Grenzverletzungen. Größere Kinder, die selbst schon ein Smartphone besitzen oder in sozialen Communitys angemeldet sind, verletzen die Persönlichkeitsrechte anderer durch gepostete Fotos o.ä. von anderen oder gar kleineren Kindern. Besonders pikant, wenn es sich um eine sexuelle Grenzverletzung handelt, wie zum Beispiel ein schnell gemachtes Bild auf der Kindertoilette. Hier sind Fachkräfte, Leitungen und auch Träger in der Pflicht. Über Hausordnungen, Regelungen in Betreuungsverträgen, Vereinbarungen mit dem Eltern- und Kinderrat kann die Nutzung von Smartphones u.ä. reglementiert werden. Diese treffen dann natürlich auch auf Fachkräfte als Vorbilder für Kinder zu.

Das Thema Möglichkeiten und Grenzen im Umgang mit Medien, Medienkompetenz von Kindern und Erwachsenen und Medienbildung bringen die Ergebnisse der Studie nun in den Fokus mittlere Kindheit. Für das Aufwachsen von Kindern spielt es allemal eine große Rolle, für die pädagogische Arbeit mit kleineren Kindern eine wachsende. Wenn auch hoffentlich Beziehungen zu realen Menschen immer Vorrang in der Entwicklung von Kindern haben werden.

Wir freuen uns über Hinweise auf gute Praxis, interessante Projekte aber auch über Problemanzeigen für unsere fachpolitische Arbeit zum Thema.

Handbuch/Spielesammlung "Heranführung an die Erste Hilfe für Kinder"

Stellen Sie sich vor, schon kleinere Kinder wüssten, wie man sich im Notfall richtig verhält, zum Beispiel einen Menschen tröstet oder sogar einen Notruf absetzt. ´

Das vom DRK Landesverband Westfalen-Lippe aktualisierte Handbuch "Heranführung an die Erste Hilfe für Kinder" stellt Ihnen, als eines der Materialien rund um Erste Hilfe für Kinder im DRK, hierfür ein Manual zur Verfügung. Die Broschüre mit Methodenmanual, zahlreichen kindgerechten Spielanleitungen und Bildergeschichten ist hier bestellbar.

Weitere DRK Materialien zum Thema Erste Hilfe für Kinder finden Sie zudem hier:

Teddy braucht Hilfe - Landesverband Schleswig-Holstein

Henry und Mischi - Fachverband Kindertageseinrichtungen im Kreis Borken e.V.

Helpman - DRK Service GmbH

Wissen Sie von weiteren Materialien zum Thema Erste Hilfe für Kinder aus dem DRK? Dann schreiben Sie mir gern eine E-Mail.

DRK-Publikation "Gemeinsam mit Flüchtlingen - Angebote des DRK zum Mitmachen"

 

Über 50 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Sie erleiden den Verlust von Heimat, Familienangehörigen, Gesundheit, Sicherheit und Lebensperspektiven sowie traumatisierende Erlebnisse, oft auch Folter. 

Wir übernehmen Verantwortung: für Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften, als Begleitung auf ihrem schwierigen Weg in eine neue Zukunft in Deutschland, mittels Beratung im Asylverfahren und bei alltäglichen Fragen, die für Flüchtlinge meist von existenzieller Bedeutung sind. Wir verstehen uns zudem als ihre politische Interessenvertretung und fordern Politik und Gesetzgebung dazu auf, dafür zu sorgen, dass Flüchtlinge ein gutes Leben führen können und ihre Menschenrechte gewahrt werden.

Die neu erschienene Publikation "Gemeinsam mit Flüchtlingen - Angebote des DRK zum Mitmachen" richtet sich an Menschen, die sich im DRK ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren wollen, informiert über Grundlagen der Flüchtlingshilfe und Mitwirkungsmöglichkeiten.

5000 Exemplare wurden über den Bereich Migration aktuell den Landesverbänden zur Verfügung gestellt, die auch Auskunft über weitere Bezugsmöglichkeiten geben können. Eine pdf-Version wird in ca. 2 Wochen auf der Website www.drk-wohlfahrt.de eingestellt.

 DRK extern

Programm "Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas" gestartet

Der Startschuss für das ESF-Bundesmodellprogramm "Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas" ist gefallen: Mit dem Programm stellt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für den Zeitraum vom 1. Juni 2015 bis zum Ende des Schuljahres 2020 insgesamt fast 34 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung. Gefördert werden Modellprojekte, die vergütete Ausbildungen von Erzieherinnen und Erziehern erproben und speziell auf Berufswechslerinnen und Berufswechsler zugeschnitten sind.

Beruf für Männer öffnen

Das Bundesprogramm hat zwei zentrale Ziele: Einerseits soll das lebenslange berufliche Lernen ohne Erwerbsunterbrechungen ermöglicht werden, andererseits soll der Beruf der frühkindlichen Erziehung noch stärker für Männer geöffnet werden. Erfahrungen aus dem Vorgängerprogramm "Mehr Männer in Kitas" hatten gezeigt: Es gibt einige Männern und Frauen, die mitten im Berufsleben stehen und in den Beruf der Erzieherin beziehungsweise des Erziehers wechseln möchten.

Im Mittelpunkt wird die Frage stehen, was eine Ausbildung erwachsenengerecht macht: Aspekte wie mobile (Selbst-)Lernmethoden, Berücksichtigung vorhandener Berufserfahrung oder zeitliche Flexibilität – beispielsweise für die Betreuung eigener Kinder – werden dabei eine Rolle spielen.

Weitere Bewerbungen für das Programm können in einem zweiten Antragsverfahren voraussichtlich ab Oktober 2015 abgegeben werden. 

Inhalte und Teilnahmevoraussetzungen

Die ersten Ausbildungsjahrgänge der ESF-Modellprojekte starten im Sommer 2015 in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin. Dort erproben Fachschulen für Sozialpädagogik im Verbund mit Kindertagesstätten, wie sich die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher parallel zu einer sozialversicherungspflichtigen Anstellung organisieren und optimieren lässt. Die Mindestvergütung beträgt hierbei 1250 Euro im Monat.

An einer Ausbildung teilnehmen können Personen, die

  • mindestens einen mittleren Schulabschluss haben
  • oder einen als gleichwertig anerkannten Bildungsabschluss vorweisen können
  • sowie eine abgeschlossene fachfremde Ausbildung oder eine in Abhängigkeit von der Dauer der Ausbildung gleichwertige Qualifikation (zum Beispiel eine mehrjährige fachfremde berufliche Tätigkeit oder eine vergleichbare Vorerfahrung).

Voraussichtlich wird es 2016 eine zweite Förderwelle geben, an der sich auch andere Bundesländer beteiligen können.

"Willkommen bei Freunden" – Neues Bundesprogramm gestartet

Das neue Programm "Willkommen bei Freunden" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) unterstützt künftig Kommunen bei der Integration junger Flüchtlinge. Regionale Servicebüros helfen bei der Etablierung lokaler Bündnisse aus Behörden, Vereinen sowie Bildungs- und Flüchtlingseinrichtungen.

Rund ein Drittel aller nach Deutschland einreisenden Flüchtlinge sind laut UNICEF noch Kinder. Viele von ihnen kommen ohne die Begleitung ihrer Eltern oder eines anderen Erwachsenen hier an. Sechs regionale Servicebüros der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung helfen ab Juli 2015 Städten und Landkreisen dabei, junge Flüchtlinge in Kita und Schule willkommen zu heißen und beim Übergang ins Berufsleben zu begleiten. Sie bieten nicht nur Beratungen und Qualifizierungen für Mitarbeiter kommunaler Einrichtungen an, sondern unterstützen auch bei der Etablierung lokaler Bündnisse aus Behörden, Vereinen sowie Bildungs- und Flüchtlingseinrichtungen vor Ort.

Mehr Informationen finden Sie unter www.willkommen-bei-freunden.de

Befassung im Bundestag: Kein Qualitätsgesetz in Sicht

Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen sind mit ihrer Forderung nach einem bundeseinheitlichen Qualitätsgesetzes für die Betreuung in Kindertagesstätten gescheitert. Der Bundestag hat am Freitag, 22. Mai 2015, zwei entsprechende Anträge der Oppositionsfraktionen (18/2605, 18/1459) mit den Stimmen von CDU/CSU und SPD gemäß der Beschlussempfehlung des Familienausschusses (18/4368) abgelehnt.

Linke: Es fehlen 185.000 Betreuungsplätze 

Der Familienexperte Norbert Müller (Die Linke) begrüßte zwar ausdrücklich die erreichten Fortschritte beim quantitativen Ausbau der Kitaplätze in den vergangenen Jahren, allerdings fehlten noch immer rund 185.000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren, um den seit August 2013 gelten Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz erfüllen zu können.

Müller kritisierte zudem, dass parallel zum quantitativen Ausbau die Qualität der Betreuung gesunken sei. So habe sich das Verhältnis zwischen Betreuern und Kindern verschlechtert. Zudem müsse die bauliche Substanz vieler Kitas verbessert, ein möglichst kostenfreies Mittagessen in jeder Kita angeboten und das Berufsbild des Kita-Betreuers aufgewertet werden.

Grüne: Betreuerinnen sollen mehr verdienen

Dr. Franziska Brantner, Familienpolitikerin der Grünen, verwies darauf, dass sich die Anforderungen an die Kita-Betreuerinnen in den vergangenen Jahren etwa durch Sprachförderung, Inklusion und frühkindliche Bildung deutlich erhöht hätten.

Dies spiegle sich jedoch nicht auf dem Gehaltsscheck. Die Betreuerinnen hätten Anspruch auf eine qualitativ gute Ausbildung und eine entsprechende Bezahlung.

Regierung: Bund stockt Investitionen auf

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Familienministerium Caren Marks (SPD) und Abgeordnete der Koalitionsfraktionen wiesen die Kritik der Opposition unter Verweis auf den fünften Bericht der Bundesregierung zur Evaluation des Kinderförderungsgesetzes (18/4268) zurück. So sei die Zahl der Kinder unter drei Jahren, die in Kitas oder in der Tagespflege betreut werden, von 2008 bis März 2014 um fast 300.000 auf insgesamt 660.750 gestiegen.

Mit dem dritten Investitionsprogramm stocke der Bund in dieser Legislaturperiode das bestehende Sondervermögen für den Betreuungsplatzausbau um 550 Millionen auf insgesamt eine Milliarde Euro auf, sagte Marks. Zudem erhöhe der Bund 2017 und 2018 seine Beteiligung an den Betriebskosten um weitere 100 Millionen Euro und leiste somit einen wichtigen Beitrag, um die Betreuungsqualität zu erhöhen.

Koalition: Verantwortung von Ländern und Kommunen

Der Kita-Ausbau der vergangenen Jahre sei „eine Erfolgsgeschichte“ sagten der familienpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Marcus Weinberg (CDU/CSU), und der SPD-Familienexperte Sönke Rix übereinstimmend. Weinberg widersprach der Behauptung, die Qualität der Kitabetreuung habe unter dem qualitativen Ausbau gelitten. Der Personalschlüssel und die Gruppengröße hätten sich eben nicht verschlechtert.

Linke und Grüne hatten ihren Anträgen gefordert, das zahlenmäßige Verhältnis von Betreuern zu Kindern bundesweit einheitlich festzulegen. Dies dürfe den Wert von eins zu vier nicht überschreiten. Weinberg und Rix lehnten die Forderung nach einem bundesweiten Qualitätsgesetz ab. Dies liege im Verantwortungsbereich von Bundesländern und Kommunen.

Quelle: http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2015/kw21_de_kinderfoerderung/374502

Wo leben die glücklichen Kinder?

Children’s Worlds Studie veröffentlicht Ergebnisse

Mehr als 50.000 Kinder wurden in 15 verschiedenen Ländern zu Erfahrungen, Perspektiven und Wohlbefinden befragt. Die Children’s Worlds Studie, in der Acht- bis Zwölfjährige in so unterschiedlichen Ländern wie Nepal und Norwegen, Äthiopien und Israel oder Deutschland und Südkorea direkt befragt wurden, ist bislang einzigartig. Der Bericht, der heute veröffentlicht wird, bringt wichtige Erkenntnisse, die zur Verbesserung der Lebenssituation von Kindern auf der ganzen Welt genutzt werden können. Die Jacobs Foundation hat dieses fortlaufende, internationale Projekt während der letzten drei Jahre gefördert.

Kinder erleben große Unterschiede. In  europäischen Ländern sind sie zufriedener mit ihren Freundschaften, während Kinder aus afrikanischen Ländern tendenziell glücklicher mit ihrem Schulleben sind. Kinder in nordeuropäischen Ländern hingegen sind insbesondere unzufrieden mit ihrem Aussehen und ihrem Selbstbewusstsein. Die Mehrheit der 53.000 befragten Kinder in allen 15 Ländern bewertet ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von null bis zehn in der Gesamtheit als positiv. Allerdings variiert der prozentuale Anteil der Kinder mit sehr hohem Wohlbefinden: Demnach rangieren die Türkei mit 78 % sowie Rumänien und Kolumbien mit 77 % ganz vorne, während in Südkorea nur 40 % ein hohes Wohlbefinden haben. Der Prozentsatz des niedrigen Wohlbefindens liegt bei 2 % in Rumänien und Kolumbien und wiederum bei über 7% in Südkorea und Südafrika.

Das Wohlbefinden der Kinder in Deutschland

Für die deutschen Ergebnisse hebt Studienleiterin Sabine Andresen von der Goethe-Universität Frankfurt hervor: „Kinder in Deutschland sind im hohen Maße mit ihren Freundinnen und Freunden zufrieden. Mit Blick auf die Erwachsenen ist ihnen wichtig, dass sie ernst genommen und einbezogen werden. Generell sinkt das Wohlbefinden bei den Zwölfjährigen, vor allem Mädchen sind weniger zufrieden mit ihrem Aussehen. Im Vergleich zu anderen Ländern zeigt sich außerdem, dass Kinder in Deutschland weniger über ihre Rechte und die Kinderrechtskonvention wissen.“

Neben diesen Ergebnissen gibt die Studie auch Auskunft über grundlegende Aspekte wie Familie, Freundschaften, Geld und Besitz, Schulleben, Wohnumgebung, Freizeit und Zeitnutzung, persönliches Wohlbefinden und Kinderrechte. Hiermit liegen wichtige Informationen für Politik, Pädagogik und Wissenschaft vor.

Simon Sommer, Head of Research bei der Jacobs Foundation, betont die Bedeutung für die verschiedenen Handlungsfelder: „Wir sind hocherfreut, den ersten Bericht dieser neuen internationalen Studie vorzustellen. Die Stiftung ist stolz darauf, ein Teil davon zu sein, komplexe Forschung zugänglicher zu machen und dem Ziel eines besseren Verständnisses der kindlichen Lebenswelt durch die eigene Perspektive der Kinder, einen Schritt näher gekommen zu sein. Durch innovative Forschungsprojekte wie dieses möchten wir den Transfer von Forschung in die Praxis stärken und Impulse für politische Entscheidungsträger und Vertreter der Gesellschaft liefern.“ Die Ergebnisse bieten vielfältige Einsichten in globales Kinderleben.

Alters- und Geschlechterunterschiede

In Europa und Südkorea verringert sich das Wohlbefinden von Kindern zwischen zehn und zwölf Jahren, während in anderen Ländern, wie zum Beispiel Israel und Äthiopien, keine Altersunterschiede sichtbar wurden. Das Geschlecht beeinflusste zwar nicht die Gesamtzufriedenheit, aber es wurden signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern bezüglich der Zufriedenheit mit dem eigenen Körper, Aussehen und Selbstbewusstsein in Europa und Südkorea aufgedeckt, die so in weiteren asiatischen, afrikanischen oder südamerikanischen Ländern nicht vorherrschen.

Mit wem Kinder zusammen wohnen

Auch die Wohn- und Familienformen sind international vergleichend interessant: Während mehr als die Hälfte der Kinder in Nepal (61 %) in einem Haushalt, der aus mindestens einem Elternteil und einem Großelternteil besteht, wohnen, berichten in England, Norwegen und Israel weniger als 10 % von einem Drei-Generationen-Haushalt. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass Kinder einiger europäischer Länder zwei Wohnsitze als ihr Zuhause bezeichnen. Dies trifft auf über 10 % der Kinder in Norwegen, England und Estland zu – solch ein Familienmodell ist nur selten in anderen Ländern dieser Studie aufzufinden.

Hausaufgaben in Estland – sich um Geschwister kümmern in Nepal

Zwischen den Ländern wurden beachtliche Unterschiede gefunden, auf welche Weise Kinder ihre Zeit verbringen. Zum Beispiel bringen Kinder in Estland mehr Zeit für ihre Hausaufgaben auf als in Südkorea und England. Kinder in Polen, Norwegen und Israel widmen sich eher sportlichen Aktivitäten. Kinder in einigen Ländern, einschließlich Algerien, Nepal und Südafrika, verbringen hingegen sehr viel mehr Zeit damit, sich um ihre Geschwister oder andere Familienmitglieder zu kümmern als in anderen Ländern, wie zum Beispiel in Deutschland, in der Türkei und in Südkorea.

Kinderrechte

Abschließend ist auf große Unterschiede bezüglich des Wissens und der Umsetzung der Kinderrechte innerhalb der 15 Länder hinzuweisen. Mehr als drei Viertel (77 %) der Kinder in Norwegen äußerten, dass sie die Rechte von Kindern kennen im Vergleich zu 36 % der Kinder im Vereinigten Königreich.  Darüber hinaus stimmten 84 % der Kinder in Norwegen zu, dass Erwachsene in ihrem Land die Rechte von Kindern respektieren im Vergleich zu weniger als 50 % der Kinder in sieben anderen Länder. Asher Ben-Arieh (Jerusalem), einer der Untersuchungsleiter und der Vorsitzende der International Society of Children’s Indicators, bemerkt: „Dieser Bericht ist der Höhepunkt vieler Jahre Arbeit an einem vertieften Verständnis für die Perspektive von Kindern, über ihre Lebenswelt und ihr Wohlbefinden. Die Studie „Children’s Worlds“ füllt eine Lücke der internationalen Forschung. Unsere Arbeit beweist, dass es möglich und wertvoll ist, Kinder zu fragen, was sie von ihrem Leben halten.  Wir möchten den 53.000 Kindern der 15 Länder, die bislang an dem Forschungsprojekt mitgewirkt haben, dafür danken, dass sie uns ihre Ansichten und Erfahrungen mitgeteilt haben. Die Ergebnisse zeigen große Unterschiede zwischen den Ländern, aber auch innerhalb der einzelnen Länder. Der Bericht beinhaltet wichtige Botschaften für Entscheidungsträger, Praktiker, Eltern und all diejenigen, die sich mit der Verbesserung der Lebensqualität von Kindern beschäftigen.“

Ergebnisse des Berichts werden heute der Versammlung des Europäischen Parlaments in Brüssel und im Laufe des Jahres 2015 auf vielen Konferenzen weltweit präsentiert. Dies ist der erste Bericht der gegenwärtigen Befragungswelle. Innerhalb dieser Welle nehmen noch weitere fünf Länder an der Studie teil. Im Laufe des Jahres werden weitere Berichte, einschließlich Befunde für achtjährige Kinder, veröffentlicht.

Quelle: Pressemitteilung der Goethe-Universität FFM, 13.05.2015

Weitere Informationen

Bei Rückfragen oder Anfragen zur internationalen Erhebung: www.isciweb.org
Asher Ben-Arieh, Hebrew University of Jerusalem: asher@haruv.org.il

Bei Rückfragen oder Anfragen zur deutschen Erhebung: Sabine Andresen, Goethe-Universität Frankfurt: S.Andresen@em.uni-frankfurt.de; Johanna Wilmes, Goethe-Universität Frankfurt: wilmes@em.uni-frankfurt.de

Kinder.Armut.Familie - Neuerscheinung der Bertelsmann-Stiftung

Die Bertelsmann Stiftung hat untersucht, wie Kinder aufwachsen, deren Eltern wenig Geld haben und kommt zu dem Ergebnis: Die staatliche Unterstützung für arme Familien orientiert sich zu wenig an den Bedarfen der Kinder und wird ihnen deshalb oftmals nicht gerecht.

Jedes fünfte Kind in Deutschland gilt als armutsgefährdet. 2,1 Millionen unter 15-Jährige wachsen in Familien auf, deren Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt. Eine repräsentative Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verdeutlicht, was Armut für den Alltag der Kinder bedeutet. Das IAB hat den Lebensstandard von Kindern aus SGB-II-Haushalten untersucht und mit der Situation von Kindern in gesicherten Einkommensverhältnissen verglichen. Während im Bereich der elementaren Grundversorgung nur geringe Benachteiligungen vorliegen, zeigen sich in anderen Bereichen deutlichere Unterschiede.

20 Prozent der Kinder im Grundsicherungsbezug leben aus finanziellen Gründen in beengten Wohnverhältnissen. Das tun nur 3,9 Prozent der Kinder, die in gesicherten Einkommensverhältnissen aufwachsen. 76 Prozent der Kinder, deren Eltern SGB-II-Leistungen erhalten, können keinen Urlaub von mindestens einer Woche machen – gegenüber 21 Prozent der übrigen Kinder. 14 Prozent der Kinder im SGB-II-Bezug leben in Haushalten ohne Internet (Übrige: 1 Prozent), 38 Prozent in Haushalten ohne Auto (Übrige: 1,6 Prozent). Handlungsspielräume haben sie kaum. Dies bezeichnen die Eltern als große Belastung. Denn auch für einkommensschwache Eltern sind ihre Kinder der Lebensmittelpunkt: Sie wünschen sich für ihre Kinder vor allem gute Bildung, und sie sind bereit, eigene Bedürfnisse zurückzustellen. Eines ihrer wichtigsten Sparziele ist Freizeitgestaltung mit der Familie.

Die Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Studie kann hier bestellt werden.

Neuerscheinung: Index für Inklusion

Vor fast 10 Jahren hat die GEW eine deutschsprachige Fassung des im englischen "Centre for Studies in inclusive Education (CSIE)" von Tony Booth , Mel Ainscow und Denise Kensington verfassten "Index for Inclusion" herausgegeben. Damit stand erstmals eine Handreichung für die Praxis zur Verfügung, mit der sich Kitas auf den Weg zu einer inklusiven Einrichtung machen konnten. Nach Auswertung vielfältiger Erfahrungen aus der Praxis hat sich die GEW entschlossen, eine neue, speziell für Deutschland entwickelte Fassung herauszugeben, Darin werden die aktuellen inklusionspädagogischen Diskussionen und aktuelle wissenschaftliche Studien aufgegriffen, ohne den Bezug zum Original aufzugeben.

Der überarbeitete Index für Inklusion in Kindertageseinrichtungen kann hier bestellt werden.

Fachkräftebarometer: Kita-Streik entscheidet über Attraktivität des Berufsfelds

Vielerorts gehen die Streiks in Kindertageseinrichtungen weiter. Gerungen wird um die Aufwertung der Berufe im Erziehungsdienst verbunden mit einer höheren tariflichen Eingruppierung. Dabei wird auch entschieden, ob das Arbeitsfeld künftig für Nachwuchskräfte attraktiv bleibt. Noch steigt die Zahl derjenigen, die eine Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher oder ein kindheitspädagogisches Studium aufnehmen, wie das Fachkräftebarometer Frühe Bildung zeigt. Doch nicht alle Ausgebildeten gehen in die Kita und ob sie langfristig bleiben, ist unklar.
Zwischen den Schuljahren 2007/08 und 2011/12 hat sich die Anzahl der Absolventinnen und Absolventen von Fachschulen für Sozialpädagogik um 18 Prozent auf rund 21.000 erhöht. Prognosen nach werden es 2014/15 rund 28.000 Personen sein. Noch größer ist das Wachstum bei den Absolventinnen und Absolventen kindheitspädagogischer Studiengänge, allerdings bei einer wesentlich geringeren Ausgangszahl: Haben 2008 in Deutschland lediglich 270 Kindheitspädagoginnen und -pädagogen ihr Studium abgeschlossen, werden es 2015 voraussichtlich circa 2.300 sein. Einer Studie zum Übergang von akademisch ausgebildeten Fachkräften in den Arbeitsmarkt zufolge arbeiten zwar rund 70 Prozent von ihnen nach dem Studium in der Kita. Allerdings entspricht dies nur bei der Hälfte dem ursprünglich geäußerten Berufswunsch.
Modellrechnungen zeigen, dass genug Nachwuchskräfte ausgebildet werden, um die bis 2025 voraussichtlich altersbedingt ausscheidenden Fachkräfte zu ersetzen. Auch für den weiteren U3-Ausbau wären noch ausreichend Fachkräfte vorhanden. Eine Verbesserung des Personalschlüssels, die zu einer Entlastung der Fachkräfte und mehr Qualität führen könnte, ist damit jedoch nicht zu erreichen. Dafür und für Ganztagesangebote müssen weitere Fachkräfte gewonnen werden. Eine bessere Bezahlung bietet Anreize dafür, dass sie ihre berufliche Laufbahn in der Kita beginnen und langfristig dort bleiben.


Daten zum Arbeitsfeld Kita aus dem Fachkräftebarometer Frühe Bildung:
Betreuungsquote so hoch wie nie zuvor: In Deutschland wurden 2014 561.569 Kinder unter drei Jahren und 1.934.116 Kinder im Alter von drei bis unter sechs Jahren in einer Tageseinrichtung betreut. Dies entspricht einer Betreuungsquote von 27,4 Prozent bei den unter Dreijährigen und einer von 93 Prozent bei den Drei- bis unter Sechsjährigen.
Starke Personalexpansion: Die Anzahl aller Beschäftigten in Kitas ist bundesweit zwischen 1998 und 2014 um rund 237.000 auf 610.000 gestiegen (+63 Prozent). 86 Prozent davon sind pädagogische Fachkräfte und Kita-Leitungen. Seit 1998 hat sich ihre Anzahl um rund 190.000 auf 522.500 erhöht (+57 Prozent).
Einrichtungen werden größer: Die Anzahl der Einrichtungen ist im gleichen Zeitraum um 11 Prozent gewachsen auf 53.415. Pro Einrichtung arbeiteten 2014 durchschnittlich 9,8 pädagogische Fachkräfte und Leitende, 1998 waren es im Schnitt 6,9.
Trägerschaft und Tarifkonflikt: Rund 187.600 und damit 32 Prozent aller Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen sind bei einem öffentlichen (kommunalen) Träger angestellt. Alle anderen arbeiten bei einem der zahlreichen freien Träger. Der Tarifvertrag, der derzeit verhandelt wird, gilt für Angestellte bei öffentlichen Trägern, aber auch die Gehälter der Beschäftigten bei freien Trägern orientieren sich daran.
Wenig Zeit für Leitungsaufgaben: Ein Fünftel aller Einrichtungen hatte im Jahr 2013 keine mit Zeitressourcen ausgestattete Leitung. Über die Hälfte der Kita-Leitungen übernehmen neben dem Management der Einrichtungen auch die Gruppenleitung oder andere Tätigkeiten.
Niedriges Lohnniveau: Die Bruttomonatsgehälter in der Frühen Bildung lagen 2010 bei 2.630 Euro (Median) und damit leicht unterhalb der Entgelte für Krankenschwestern und -pflegern mit einer Ausbildung an der Berufsfachschule, erheblich unter denen der männlich dominierten Berufsgruppen auf Fachschulniveau, zum Beispiel den Technikerinnen und Technikern, sowie unter den Entgelten für angestellte Lehrkräfte mit akademischem Abschluss.


Über das Fachkräftebarometer Frühe Bildung: Mit dem „Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2014“ liefert die Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) auf Basis der amtlichen Statistik die erste umfassende Bestandsaufnahme zu Personal, Arbeitsmarkt und Qualifizierung in der Frühen Bildung in Deutschland. Die Publikation kann kostenfrei im PDF-Format heruntergeladen werden: www.fachkraeftebarometer.de

Quelle: Pressemitteilung der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) am Deutschen Jugendinstitut e.V. vom 22.5.2015

Aufwertung von Sozialberufen - Ausschussdebatte im Bundestag

Der Ausschuss für Arbeit und Soziales hat am Mittwochvormittag einen Antrag (18/4418) der Fraktion Die Linke zur Aufwertung von Sozial- und Erziehungsberufen mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen der Opposition abgelehnt. Darin forderte die Fraktion unter anderem gleichen Lohn für gleiche Arbeit in der Leiharbeit, die Eindämmung unfreiwilliger Teilzeitarbeit und die Abschaffung sachgrundloser Befristungen.

Die Linke argumentierte, es gebe zu viele Teilzeitbeschäftigte in dieser Branche, die einen zweiten oder gar dritten Job annehmen müssten und verwies auf den Koalitionsvertrag von SPD und CDU/CSU, der die Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe als Ziel der Regierung definiert habe. Es sei an der Zeit anzuerkennen, welch hochqualifizierte Arbeit dort geleistet werde, so die Fraktion.

Dem stimmten auch alle anderen Fraktionen grundsätzlich zu. Sie SPD-Fraktion kritisierte jedoch, der Antrag reihe allgemeine Forderungen aneinander. So spiele zum Beispiel die Leiharbeit in der Branche kaum eine Rolle. Um das Lohnniveau anzuheben, müssten in erster Linie die Sozialpartner und nicht der Bundestag angesprochen werden. Außerdem kritisierten die Sozialdemokraten, dass der Antrag das Thema Entgeltgleichheit, also die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen für die gleiche Arbeit, außen vor lasse.

Die Unionsfraktion betonte, zur Aufwertung der sozialen Berufe sei ein Bündel an Maßnahmen nötig. Um auszuloten, welche das sein könnten, habe das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) bereits eine Arbeitsgruppe einberufen, deren Ergebnisse aber noch nicht vorlägen. Dies sollte man zunächst abwarten. Die Fraktion betonte, dass es bei der Teilzeitarbeit nicht um eine Schikane der Arbeitgeber gehe. Sie entspräche vielmehr dem Wunsch vieler Arbeitnehmer. Es sei aber sinnvoll, über flexiblere Modell zu diskutieren, um die Arbeitszeiten besser an die Bedürfnisse der Arbeitnehmer anzupassen, hieß es von Seiten der CDU/CSU.

Bündnis 90/Die Grünen, die dem Antrag zustimmten, betonten, es sei natürlich Sache der Gewerkschaften, die Arbeitsbedingungen auszuhandeln. Der Bundestag könne aber dennoch Rahmenbedingungen setzen. So habe zum Beispiel die Möglichkeit der sachgrundlosen Befristung fatale Auswirkungen auf die Bezahlung und die Weiterbildungsmöglichkeiten der Beschäftigten. Sie müsste deshalb endlich abgeschafft werden, forderten die Grünen. Sie unterstützten ebenfalls Forderungen nach einer Anti-Stress-Verordnung und einer Qualitätsoffensive in den Kitas.

Quelle HiB Nr. 292, 10.06.2015

Referentin für Fortbildungen zum Thema Adultismus: Anne-Sophie Winkelmann

Anne-Sophie Winkelmann ist interkulturelle Pädagogin und als Referentin für die Anti-Bias Werkstatt, u.a. im Projekt ‚andocriando’ unterwegs.

Das Projekt ‚andocriando’ zielt auf eine kritische Auseinandersetzung mit dem in der Gesellschaft zum Teil unbewusst, ungewollt und unsichtbar herrschenden Adultismus und damit auf mehr Anerkennung, Respekt und Partizipationsmöglicheiten für Kinder und Jugendliche.

Der Begriff Adultismus leitet sich von dem englischen Begriff 'adult' (Erwachsene) ab und beruht auf der Einordnung und Bewertung von Menschen aufgrund ihres Alters. Adultismus lässt sich als das ungleiche Machtverhältnis zwischen 'Erwachsenen' und 'Kindern' beschreiben, welches die Gesellschaft aber auch die konkreten Beziehungen durchzieht und mit alltäglicher Unterdrückung und Diskriminierung von jüngeren Menschen einhergehen kann.

Eine Auseinandersetzung mit Adultismus ist weit mehr als eine neue Erziehungsdebatte. Es geht um eine Veränderung der Verhältnisse zwischen ‚Erwachsenen’ und ‚Kindern’ in der Gesellschaft, der Institution und der Familie und um eine grundlegende Gleichwertig‐ und Gleichwürdigkeit.

Das Thema Adultismus wird in Deutschland in Wissenschaft und Praxis erst vereinzelt aufgegriffen. Seminare für pädagogisches Fachpersonal und Eltern / Hauptbezugspersonen gab es bisher wenige.

Die Anti-Bias Werkstatt bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte

Die Veranstaltungen zielen einerseits auf die Entwicklung einer adultismuskritischen Grundhaltung, die eine Orientierung und eine neue Reflexionsgrundlage für das (fachliche) Handeln als Erwachsene bietet. Andererseits steht die Reflexion und Weiterentwicklung der professionellen Praxis im Vordergrund.

- Erfahrungsorientierte biographische Einführung in den Themenkomplex

- Einordnung des Themas in den Kontext von Antidiskriminierungsarbeit

- Kritische Erkundung verinnerlichter Selbstverständlichkeiten in Bezug auf Erziehung, Lernen und die Rolle als pädagogische Fachkraft entlang konkreter Praxisbeispiele

- Erarbeitung eines Verständnisses von den Mechanismen und Auswirkungen von Adultismus und dessen Wirkmächtigkeit auf verschiedenen Ebenen

- Entwicklung eines verantwortungsvollen Umgangs mit der eigenen Machtposition als erwachsene Begleitperson mit Blick auf die eigene professionelle Praxis

- Herausarbeiten von Veränderungsmöglichkeiten auch auf struktureller Ebene

- Definition und Umsetzung konkreter Vorhabens in der Praxis

Die Fortbildungen basieren auf dem Anti‐Bias‐Ansatz. Ihnen liegt eine prozessorientierte Arbeitsweise zugrunde, die einen Fokus auf die Themen und Kontexte der Anwesenden ermöglicht. Konzeptuell wird auf eine Mischung aus Selbstreflexion, Kleingruppenarbeit, kollegialer Beratung, Plenumsdiskussionen, theoretischen und praxisbezogenen Inputs, theaterpädagogischen Elementen und Methoden der kritischen Bildungsarbeit zurückgegriffen.

Die Fortbildungen finden zweitägig statt und umfassen je nach Möglichkeiten 12 –16 Zeitstunden. Sie werden von jeweils zwei Referent_innen geleitet und begleitet.

Mehr unter:

www.anti-bias-werkstatt.de

a.winkelmann@anti‐bias‐werkstatt.de

Fachtagung "Kindliche Sexualität" am 9./10.10.2015 in Erfurt

Jedes Jahr veranstaltet die Liga für das Kind eine Jahrestagung, auf der ein Thema in wissenschaftlicher, praktischer und politischer Perspektive behandelt wird.

Die diesjährige Jahrestagung findet zu dem Thema "Kindliche Sexualität
Zwischen sexueller Bildung und Schutz vor Missbrauch" am 9./10.10. 2015 in Erfurt statt. Das Programm und die Anmeldemöglichkeit finden Sie unter den unterlegten Links.

Buchveröffentlichung: Dolmetscher für Erzieher_innen

Gegenseitiges Verstehen ist wichtig für eine gute pädagogische Arbeit - auch wenn verschiedene Kulturen mit unterschiedlichem Sprachhintergrund aufeinandertreffen. Der Dolmetscher schlägt die Brücke zwischen den Kulturen und liefert als praktische Hilfe für den Alltag vorbereitete Sätze, Vokabellisten inklusive Lautschrift und Kommunikationshilfen zu zahlreichen Themen, u.a. Begrüßung, Tagesablauf, Ernährung, Familie oder auch Krankheit, Elternarbeit und Öffentlichkeitsarbeit. Verwendete Sprachen sind: Arabisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Serbokroatisch, Spanisch und Türkisch.

Das im Cornelsen Verlag erschienene Buch ist hier bestellbar.
Vielen Dank für diesen Tipp an Doris Radlanski - Referentin für Kinder- und Jugendhilfe in Hamburg.

Trennung und Verlust in den erste Lebensjahren - Thema der Zeitschrift "Frühe Kindheit"

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Frühe Kindheit" widmet sich mit folgenden Fachartikeln und Praxisbeispielen dem Thema Trennung und Verlust in den ersten Lebensjahren:

  • Trennung, Tod und Trauer in den ersten Lebensjahren: Die bindungstheoretische Sicht (Karin Grossmann und Klaus E. Grossmann)
  • Bindung und Trennungsangst im Übergang von der Familie in die Kita (Fabienne Becker-Stoll und Monika Wertfein)
  • Der Übergang des Kindes in frühe Tagesbetreuung - Eingewöhnung: Modelle und Rahmenbedingungen (Rahel Dreyer)
  • Risiken der Krippenbetreuung aus tiefenpsychologischer Sicht (Ann Kathrin Scheerer)
  • Frühe Trennung der Eltern und ihre Auswirkungen auf Kinder in den ersten Lebensjahren (Sabine Walper und Alexandra Langmeyer)
  • Gestaltung der Besuchskontakte von Pflegekindern (Maria Mögel)
  • Interview mit Karin Grossmann, Freie Wissenschaftlerin assoziiert am Psychologischen Institut der Universität Regensburg, und Klaus E. Grossmann, emeritierter Professor am Psychologischen Institut der Universität Regensburg „Trennungsangst ist untrennbar als Kehrseite mit Bindung verbunden“

Praxisbeiträge

  • Die Traumaambulanz für Kinder und Jugendliche an der Berliner Charité (Elena Murray und Sibylle Winter)
  • Das Emmi-Pikler-Haus in Falkensee - Eine stationäre Einrichtung der Erziehungshilfe für Kinder von null bis sechs Jahren (Christoph K. Meinecke)
  • Erfahrungen mit dem Film „A Life begins“ in China (Heike Mundzeck)

Buchtipp: Laut gegen Armut - leise für Resilienz - was gegen Kinderarmut hilft

Umfassende Analyse von Kinderarmut 

Seit fast zwei Jahrzehnten diskutieren wir über Kinderarmut in Deutschland, dabei fehlt es nicht an politischen Zuspitzungen. Tatsächlich hat sich an der eigentlichen Problematik kaum etwas zum Besseren verändert, wenn nicht gar verschlimmert. Diese Erkenntnis ist die tiefere Motivation für diesen Sammelband, mit dem die Autorin Margherita Zander dazu einlädt, die Etappen dieses Diskurses Revue passieren zu lassen und weiterzudenken. Die Autorin hat diese Debatten von Beginn an mitverfolgt und ihrerseits durch Beiträge zur Forschung, durch Präventionskonzepte und Begleitung von Modellprojekten zu bereichern versucht. Von ihr stammt der Impuls, armutsbetroffenen Kindern durch Resilienzförderung zu helfen.

Das Buch ist im Juventa Verlag erschienen und hier bestellbar.

Kulturelle Vielfalt mit Musik: Miteinander von Kindern aus allen Kulturen fördern

Zum achten Mal fördert die bundesweite Initiative „Kulturelle Vielfalt mit Musik“ der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung (LMKMS) vorbildliche Projekte, die über die Musik das Miteinander von Kindern und Jugendlichen verschiedener kultureller Herkunft stärken. Bis zum 15. September 2015 können sich Kindergärten, Schulen, Vereine, Verbände, Stiftungen, aber auch einzelne Initiativen und Akteure mit gemeinnütziger Zielsetzung bewerben, die in musischen Projekten zeigen, wie Vielfalt gelebt werden kann. Gesucht werden neue Ideen, bei denen Kinder und Jugendliche in allen Phasen aktiv beteiligt sind. Bereits gestartete oder in Deutschland schon existierende Projekte werden nicht gefördert. Die Laufzeit sollte drei Monate nicht überschreiten.
Maximal 15 Anträge wird die „Ideeninitiative‚ Kulturelle Vielfalt mit Musik’“ der LMKMS mit jeweils bis zu 5.000 Euro unterstützen. Insgesamt stehen 50.000 Euro Fördermittel bereit. Das Bewerbungsformular ist auf der Website www.kultur-und-musikstiftung.de erhältlich.
Quelle: Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung vom 29.5.2015

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