Weitere aktuelle Schwerpunkte

Projekt "Bedarfserhebung von Geflüchteten mit Behinderungen"

Sowohl aus der UN-Behindertenrechtskonvention als auch der EU-Aufnahmerichtlinie ist Deutschland verpflichtet, Geflüchteten mit Behinderungen Teilhabe und medizinische Versorgung zur gewährleisten. Sowohl aus den DRK-Gliederungen als auch von Organisationen, die sich für Geflüchtete und Menschen mit Behinderungen einsetzen, wird allerdings kontinuierlich darauf hingewiesen, dass die Bedarfe von geflüchteten Behinderten nicht systematisch identifiziert werden und daraus folgend Versorgungslücken entstehen, die im Widerspruch zu den oben genannten Verpflichtungen stehen können. 

Im Rahmen des Projekts “Bedarfserhebung von Geflüchteten mit Behinderungen” wurde eine Untersuchung mit der Befragung sowohl der Geflüchteten mit Behinderungen als auch Fachkräfte durchgeführt. Damit wollen wir die Versorgungslücken und bestehende Probleme identifizieren und verlässliche Daten über aktuelle Bedarfe der Zielgruppe für eine effektive anwaltschaftliche Interessensvertretung schaffen.  

Die Bedarfserhebung wurde in drei DRK-Landesverbänden (LV Schleswig-Holstein, LV Westfalen-Lippe und LV Brandenburg) durchgeführt.  

Die Ergebnisse des Vorhabens wurden im August 2022 auf einer Fachveranstaltung relevanten Akteuren der Unterstützung von Geflüchteten Behinderten vorgestellt. Der Forschungsbericht ist in unseren Veröffentlichungen frei abrufbar.

Das Projekt wurde von Handicap International im Rahmen des Projekts Crossroads fachlich unterstützt.  

Kontakt: Elena Lukinykh

  • Logo Glücksspirale
    Das Projekt wird durch die Glücksspirale gefördert

"Neustart im Team"

Das Aufnahmeprogramm „Neustart im Team“ (NesT) ermöglicht bis zu 500 besonders schutzbedürftigen Geflüchteten die Möglichkeit, durch ein Team von Mentoren und Mentorinnen, in Deutschland ein neues Zuhause zu finden.

Das Deutsche Rote Kreuz, der Deutsche Caritasverband und die Evangelische Kirche von Westfalen bilden für die Umsetzung dieses Pilotprojektes die Zivilgesellschaftliche Kontaktstelle (ZKS) für angehende Mentoren und Mentorinnen an und berät Interessierte.

Bei diesem humanitären Aufnahmeprogramm wird die Zivilgesellschaft in Form von Mentoren- und Mentorinnengruppen von Anfang an beteiligt. Die aus mindestens fünf Personen bestehenden Teams helfen den geflüchteten Menschen dabei, sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden und unterstützen sie bei ihrer Ankunft in den neuen Alltag. Sie suchen eine geeignete Wohnung in ihrer Umgebung, finanzieren die Kaltmiete für zwei Jahre und helfen für ein Jahr beispielsweise bei Behördengängen, Arztbesuchen oder bei der Suche eines Jobs oder eines Ausbildungsplatzes. Sie helfen aber auch bei der Teilhabe bei Vereinen oder Freizeitangeboten.

Das Pilotprojekt NesT wird durch verschiedene staatliche und zivile Stellen unterstützt. UNHCR identifiziert zum Beispiel die besonders schutzbedürftigen Geflüchteten im Erstzufluchtsstaat und unterstützt die staatlichen Stellen beim sogenannten Matching (d.h. Zusammenführung von Mentorinnen/Mentoren und Geflüchteten).

Mehr erfahren Sie auf der Projektwebseite www.neustartimteam.de

Kontakt: Corinna Krauß & Gesine Lieberknecht

Arbeitsmarktintegration von zugewanderten Menschen

Die Teilhabe geflüchteter Menschen an Bildung, Ausbildung und Arbeit ist ein wichtiger Faktor für eine nachhaltige Integration in unserer Gesellschaft. Allerdings ist die Aufnahme einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle für Geflüchtete und auch für viele andere neu zugewanderte Menschen eine deutlich höhere Herausforderung als für Menschen ohne Migrationsgeschichte. Vielerorts bieten unsere Gliederungen dabei Unterstützung an und nehmen dabei die gesamte Lebenssituation der Menschen in den Blick. Das DRK-Generalsekretariat unterstützt die Akteure vor Ort durch Fach- und Dialogtagungen, Handreichungen und die Umsetzung von Pilotprojekten.

In 2018 und 2019 haben wir das Pilotprojekt DRK-JobLotse umgesetzt, aus dem eine Arbeitshilfe hervorgegangen ist, die Akteure vor Ort bei der Konzeption von Angeboten zur Arbeitsmarktintegration Zugewanderter unterstützen soll.

Kontakt: Rüdiger Fritz