Report zur Ashoka-Studie

Zum ›Milliardenpotential‹ sozialer Innovationen

Nach einer aktuellen Studie von Ashoka Deutschland und McKinsey & Company schlummert in sozialen Innovationen gewaltiges Potential. Allein mit der flächendeckenden Verbreitung – ›Skalierung‹ – innovativer Ansätze wie »Discovering Hands«, könnten im deutschen Gesundheitssystem jährlich 80 bis 160 Millionen Euro eingespart werden, meinen die Autorinnen und Autoren.

Die 1980 in den USA gegründete NGO »Ashoka« fördert und vernetzt Sozialunternehmerinnen und -unternehmer in mehr als 90 Ländern der Welt. In Deutschland, wo Ashoka seit 2003 tätig ist, gehören 72 Social Entrepreneurs zum handverlesenen Kreis der ›Fellows‹. Für Ashoka-Gründer Bill Drayton sind sie »eine treibende Kraft für unsere Gesellschaft«, weil sie mit ihren Lösungen systemverändernd wirken. Gemeinsam mit Beratungsunternehmen McKinsey, hat Ashoka Deutschland nun eine Studie veröffentlicht, die zeigen soll, wie viel Potential in den Ansätzen und Lösungen innovativer Sozialunternehmerinnen und -unternehmer steckt. Interviewt wurden dafür 25 Ashoka Fellows und 10 ihrer Förderer und Partner.

Gute Tipps für Innovatorinnen und Innovatoren

Beim Lesen des angenehm knapp gehaltenen Reports, kam ich nicht umhin, zwischen den Zeilen die alte Forderung herauszulesen, dass zum Beispiel Wohlfahrtsverbände doch bitte ihre Strukturen zur Verfügung stellen sollen, damit soziale Innovationen skalieren. Dass das so nicht funktioniert, hatte ich schon an anderer Stelle bemerkt und stattdessen vorgeschlagen, gemeinsam Innovations- und Kooperationsfähigkeit zu entwickeln, um soziale Innovationen gemeinsam entwickeln zu können. Ich denke – und damit bin ich sicher nicht allein auf der Welt – dass es viel mehr innovative »Social Entrepreneurs« in Deutschland gibt, als der Report nahelegt. Mit Verweis auf eine Studie des Bundeswirtschaftsministeriums von 2015 wird hier von etwa 1.700 Sozialunternehmerinnen und -unternehmern in Deutschland ausgegangen. Nicht mitgerechnet werden da natürlich Innovatorinnen und Innovatoren, die innerhalb größerer Organisationen wirken. Schade! Denn mit diesen »Intrapreneurs« würde aus einem Milliarden- vielleicht sogar ein Billionenpotential. Doch bei aller Kritik lohnt sich ein Blick in den Report. Vor allem die Handlungsempfehlungen für »Social Entrepreneurs« (und »Intrapreneurs«) finde ich treffend, denn genau da sind wir ja dran:
  • Wirkungsthesen und die damit verbundenen Potentiale konkret formulieren und Projekte von Beginn an wirkungsorientiert planen
  • Managementfähigkeiten kontinuierlich ausbauen und zuverlässige Abläufe gestalten, um die Kooperationsfähigkeit und Planbarkeit zu verbessern
  • Politische Prozesse aktiv mitgestalten, um die Rahmenbedingungen, in denen soziale Innovationen wirken sollen, gezielt zu verbessen
> Webseite zur Studie »Wenn aus klein systemisch wird«