Konzertierte Aktion Pflege (KAP)

Konzertierte Aktion Pflege - Part One

Montag Mittag im Auditorium in der Berliner Friedrichstraße. Schon im Eingangsbereich fallen die zahlreichen Journalisten und Kamerateams auf. Dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil gemeinsam vor die Kameras treten, ist zwar seit der im Sommer 2018 ins Leben gerufenen Konzertierten Aktion Pflege (KAP) kein Novum, wohl aber immer noch einen großen Presserummel wert.

Angemessen - finden wir angesichts der Bedeutung der Pflege. Und um die geht es hier ja schließlich. Anlass des Zusammentreffens war die erste Zwischensitzung des sogenannten Dachgremiums der KAP. Hier wurden die Ergebnisse der ersten Arbeitsgruppe präsentiert und zugleich der Startschuss für die neue Ausbildungsoffensive gegeben. Ein wichtiger Schritt. Aber wie bewerten wir diese Ergebnisse?

Das DRK als starker Partner in der neuen Ausbildungsoffensive

Wir haben uns in unserer Rolle als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege aktiv und nachhaltig an diesem teilweise sehr mühsamen Aushandlungsprozess beteiligt. Wir konnten einige wesentliche Inhalte in die gemeinsamen Verabredungen der Arbeitsgruppe 1 einbringen. Dabei sind viele gute Maßnahmen erarbeitet worden. So sind unter anderem verschiedene Unterstützungsinstrumente für die Umsetzung der neuen Ausbildung, eine begleitende Kampagne sowie eine weitergehende Förderung für die Umschulung zur Pflegefachkraft vereinbart worden. Trotz aller Bemühungen ist es jedoch nicht gelungen, konkrete Festlegungen zur Frage der Finanzierung der Miet- und Investitionskosten der Pflegeschulen zu treffen. Klar, nach geltender Rechtslage sind die Bundesländer verpflichtet diese Kosten zu tragen. Die Länder sehen - das haben die Diskussionen gezeigt - wiederum den Bund in der Verantwortung. Auch die dringend benötigte Anschubfinanzierung der Pflegeschulen taucht nur in einer Fußnote des Vereinbarungstextes auf. Als einer der 40 Partner der neuen Ausbildungsoffensive wird das DRK alles daran setzen, die gemeinsam vereinbarten Aufgabenstellungen zu erfüllen. Im Gegenzug erwarten wir jedoch von der Politik, dass die dazu notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Ob "Part One" der Konzertierten Aktion Pflege dann tatsächlich hält was er verspricht, wird sich zeigen. Das Rote Kreuz ist - auch wenn es unter den gegebenen Umständen vor Ort enorme Anstrengungen kosten wird- bereit, seinen Beitrag zu einem Gelingen zu leisten. Und das ganz ohne Presserummel.