E-Mail-Brainstorming zu digitalem Ehrenamt

E-Mail-Insight: Partizipation und freiwilliges Engagement im digitalen Wandel

Zusammen mit Mike Weber vom Fraunhofer Institut FOKUS habe ich einen Beitrag für den Band »Digitalisierung und Teilhabe« geschrieben. Es geht um den digitalen Wandel von Partizipation und freiwilligem Engagement – ein Feld, in dem wir beide schon länger unterwegs sind. Und wie das immer so ist, hatten wir uns am Anfang einige Anekdoten zu erzählen.

von: jaehnerh@drk.de
08. Januar 2018, 13:48 Uhr
Anfrage: Gemeinsamer Beitrag "Digitale Partizipation & freiwilliges Engagement"
Hallo Mike, ein frohes Neues wünsche ich dir! Und komme auch gleich mit einem kleinen Überfall: Für den Band "Digitalisierung und Partizipation" (Arbeitstitel), der im Nomos-Verlag erscheinen soll, wurde ich gebeten, einen Beitrag zu "Digitale Partizipation und freiwilliges Engagement" (Arbeitstitel) beizusteuern bzw. versierte Fachleute dafür anzusprechen. Da bist du mir natürlich gleich eingefallen. Hast du Lust und Zeit mit mir zusammen einen Beitrag zu schreiben? Ich freue mich auf deine Rückmeldung und grüße herzlich Hannes von: mike.weber@fokus.fraunhofer.de
10. Januar 2018, 08:08 Uhr
Klingt spannend!
Hallo Hannes, auch dir ein frohes neues Jahr! Solche Überfälle lasse ich mir gerne gefallen: Klingt spannend! Da sage ich gerne zu. Hast du noch mehr zur Ausrichtung des Gesamtbandes? Was mir zum Thema ad hoc einfällt, ist jetzt nicht unbedingt gleich euphorisch hinsichtlich Nutzung und Wirkung digitaler Partizipation. Dank und Gruß Mike von: jaehnerh@drk.de
10. Januar 2018, 10:45 Uhr
Antwort: Klingt spannend!
… wie meinst du das: "nicht unbedingt euphorisch hinsichtlich digitaler Partizipation"? von: mike.weber@fokus.fraunhofer.de
10. Januar 2018, 13:34 Uhr
AW: Antwort: Klingt spannend!
Nunja, da fallen mir ja mindestens zwei Ebenen ein, auf denen nicht gleich Euphorie ausbricht. Letztes Jahr haben wir doch die Förderprogramme des Bundes untersucht. Wie hat mein Kollege so schön zusammengefasst: "… kann Spuren von Engagementförderung und Digitalisierung enthalten…". Da fehlt es wohl noch am politischen Bewusstsein, digitale Engagement- und Beteiligungsformen Wertschätzung entgegenzubringen. Und Geld. Auch bei den Engagierten scheint mir die Skepsis weit verbreitet. Zwar finden Viele die neuen Möglichkeiten toll – aber ein Bauchgrummeln, sich weiter darauf einzulassen, scheint bei genauso Vielen verbreitet zu sein. Ein Teilnehmer bei einer Veranstaltung, auf der ich ein paar Ideen vorgestellt hab, hat den Zwiespalt wundervoll zusammengefasst: Digitalisierung sei "eine zeitraubende und teure Möglichkeit, Zeit und Geld zu sparen". Gruß Mike von: : jaehnerh@drk.de
10. Januar 2018, 18:34 Uhr
Antwort: AW: Antwort: Klingt spannend!
Haha!! "Kann Spuren von Digitalisierung enthalten." Das trifft’s ziemlich genau. So richtig ernst genommen wird der digitale Wandel im Ehrenamt scheinbar noch nicht – "So ein paar Klicks von der Couch, wem soll das was bringen?" Wenn ich mich so bei Engagierten umhöre, die in den Sozialen Medien wirklich aktiv sind, klingt das allerdings ganz anders. Ich habe auf Twitter mal gefragt, was Digitalisierung im Ehrenamt konkret bedeutet. Da hieß es zum Beispiel "Zugang zu Information, Koordination, Kommunikation, Kollaboration. Und das mit ‚Hausmitteln‘" oder: "… dass ich mit anderen Ehrenamtlichen auch in den Zwischenzeiten arbeiten kann, wenn wir uns nicht vor Ort treffen." Ich glaube, viele Engagierte – nicht nur die Twitterati – sind digital schon ziemlich weit. Vielleicht sollten wir das in unserem Beitrag mal aufzeigen. Da scheint ja einige Musik drin zu stecken. Was meinst du? Schönen Abend dir! Hannes  von: mike.weber@fokus.fraunhofer.de
11. Januar 2018, 8:14Uhr
AW: Antwort: AW: Antwort: Klingt spannend!
Twitterati? Ich wusste gar nicht, dass du italienische Wurzeln hast ;) Aber zurück zur Sache: Bevor du das Loblied auf die Digitalisierung zu weit treibst, muss ich dich doch noch mal mit einer Anekdote erden. Ich habe mir bei einer Diskussionsrunde von Vereinen erzählen lassen, bei denen der Rechenschaftsbericht ausschließlich auf der Jahreshauptversammlung verlesen wird. Bei so viel Intransparenz ist gar nicht auszudenken, was mit der Organisation passiert, wenn plötzlich alles offen liegt und gemeinsam bearbeitet werden kann. Wie sagte doch eine Teilnehmerin bei einer anderen Veranstaltung so schön: Digitalisierung im Ehrenamt sei "Demokratisierung von Anfang an." Na, dann wollen wir mal schauen, ob wir das Thema ganz kollaborativ und virtuell gemeinsam gefasst kriegen! Frohes Schaffen dir! Mike > zur Webseite zum Buch »Digitalisierung & Teilhabe«