Fachtagung Demokratie inklusive Podiumsdiskussion; Foto: Sabine Urban

Demokratie inklusive

Was brauchen pädagogische Fachkräfte, um Kinder (stärker) zu beteiligen? Wie können sie sich Diskriminierung und Ausgrenzung in ihren Einrichtungen entgegenstellen? Welchen Beitrag können Kita-Leitungen, Fachberatungen und Träger leisten, um die Kindertagesbetreuung demokratischer und inklusiver zu machen? Fragen über Fragen, die mich da am Nachmittag des 13. November auf dem Podium der Fachtagung „Demokratie inklusive. Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ erreichen.

„Eine starke Demokratie braucht Menschen, die von klein auf lernen, für sich und ihre Rechte einzustehen und die Rechte anderer zu achten. Das geht nicht ohne qualifizierte und engagierte Erzieherinnen und Erzieher, die den Kindern diese Demokratiekompetenzen vermitteln.“, sagte AGJ Vorsitzende Prof. Dr. Karin Böllert, die die Tagung eröffnete. Gleich nach ihr hatte die Familienministerin Dr. Franziska Giffey das Wort und erklärte  warum ihr Demorkatie in Kindertageseinrichtungen wichtig ist. Wie demokratische Prozesse in der Praxis gelingen können zeigte Prof. Dr. Raingard Knauer, die mit  jahrelanger Erfahrung mit der Kinderstube Demokratie über Stolpersteine und Gelingensfaktoren in der Praxis berichten konnte.

„Was MACHT was?!“

heißt das Curriculum und der größte Baustein des DRK-Projektes »Demokratie leben ‒ von Anfang an! Demokratieförderung in DRK-Kindertageseinrichtungen«. Macht ist Bestandteil jeder Beziehung, erst recht pädagogischer Beziehungen. Ob sich pädagogische Fachkräfte ihrer Wirkungen von Macht bewusst sind und wie sie diese einsetzen, ist bedeutungsvoll für ein demokratisches Aufwachsen von Kindern. Hier setzt das entwickelte DRK-Curriculum „Was MACHT was?!“ an. Die Idee dahinter ist einfach. Fachkräfte setzen sich mit ihren eigenen Demokratie- und Machterfahrungen auseinander und reflektieren ihre professionelle Arbeit vor diesem Hintergrund. Das Curriculum vermittelt umfangreiches Wissen und die sieben Module bieten Reflexionsfolien für Teams und Fachkräfte.  Auf dem Podium und in einem Workshop haben einer der Autoren, Johannes Neumann und ich gemeinsam Einblicke geben können, welche Wissens- und Methodenvielfalt in diesem Kompendium für Fach- und Praxisberatungen steckt. Hintergrund: „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ ist ein Kooperationsprojekt der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, der AGJ und des BMFSFJ. Das Vorhaben richtet sich an pädagogische und nicht-pädagogische Fachkräfte, Eltern und Elternvertretungen sowie an Kinder. Diese Zielgruppen sollen für Erscheinungsformen von Demokratie- und Menschenfeindlichkeit sensibilisiert und in einem kompetenten Umgang mit diesen Phänomenen gestärkt werden. Die Wohlfahrtsverbände, die Träger von bundesweit ca. zwei Drittel der Kindertageseinrichtungen und Angeboten der Kindertagespflege sind, führen im Rahmen der Kooperation eigene Projekte durch. Die AGJ übernimmt innerhalb des Gesamtvorhabens eine koordinierende Funktion und hat dazu die Koordinierungsstelle „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ eingerichtet. Mehr Informationen unter www.duvk.de